Estnische Mythologie

Die Estnische Mythologie besteht aus einer Vielzahl von Mythen, die zum Volkserbe der Esten gehören.

Über die echte vorchristliche Mythologie der Esten ist nicht viel bekannt, die Tradition erfolgte ausschließlich mündlich. Systematisch niedergeschrieben wurden die alten Sagen erst ab dem 19. Jahrhundert, als die meisten bereits verschwunden waren.

In den verschiedenen Entwicklungsstadien der estnischen Mythologie spricht man auch von baltisch-finnisch oder sogar finno-ugrischer Mythologie. Die soziale Organisation dieser Stämme war weitgehend gleich; es gab keine organisierte Religion, keine Berufspriester, keine Schrift und natürlich überhaupt keine schriftliche Überlieferung.

Dies wurde von den estnischen und baltisch-deutschen Literaten des 19. Jahrhunderts als Fehler erkannt. Erstere begannen, eine „eigene“ mythologische Basis für eine aufkommende Nation zu schaffen, wobei sie Johann Gottfried Herder im Sinne der nationalen Romantik folgten. Heute ist es schwer zu sagen, wie viel der estnischen Mythologie, die wir heute kennen, eigentlich im 19. und frühen 20. Jahrhundert künstlich geschaffen wurde. Man sollte auch zur Kenntnis nehmen, dass manche der konstruierten Elemente der finnischen Mythologie entliehen sind und auf das gemeinsame baltisch-finnische Erbe zurückgehen könnten.

Endel Nirk sagt: „Die sogenannte Pseudo-Mythologie hat eine größere Rolle in der estnischen Nationalbewegung und dem Leben des Volkes gespielt als für andere Völker deren echte Mythologie.“


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